Brücke über den Seeblickweg
Wie können auch Verkehrsbauwerke dazu beitragen, die Nutzung von Ressourcen und den CO₂-Ausstoß zu verringern? Zwischen den Stadtteilen Steinhaldenfeld und Neugereut kann man das zukünftig an der Geh- und Radwegbrücke über den Seeblickweg ablesen. Der Überbau setzt sich aus zwei vorgefertigten Holzträgern mit einer Länge von 69,20 Meter und einer Breite von vier Meter zusammen. Auf die Holzträger wird vor Ort eine Betonplatte gegossen, die den Träger überragt und vor Witterung schützt. Die Betonplatte ist mit Matten aus Carbonfasern anstelle des klassischen Stahls bewehrt. Dies verringert das Eigengewicht der Konstruktion. Damit kann sie auch schlanker ausgeführt werden. Die Kombination der drei Werkstoffe Holz, Beton und Carbonfasern schont Ressourcen – weniger Beton und mehr Holz senken die CO₂-Bilanz. Der Verzicht auf Bewehrungsstahl bedeutet mehr Langlebigkeit, da keine Korrosion auftreten kann.
Das Projekt wurde vom Tiefbauamt Stuttgart in Zusammenarbeit mit Harrer Ingenieure, Wolff & Müller sowie Forschungsinstituten wie der TU Dortmund und der TH Augsburg realisiert. Es ist ein Beispiel dafür, wie Wissenschaft, Wirtschaft und Verwaltung gemeinsam neue Wege in der Stadtentwicklung gehen. Die Landeshauptstadt Stuttgart realisiert erstmals eine Fuß- und Radwegbrücke in dieser Materialität und Konstruktion. Die Brücke wurde am 12.02.25 eröffnet.
Kontakt
Landeshauptstadt Stuttgart, Tiefbauamt