Rückbauarbeiten beim genossenschaftlichen Quartier am Rotweg in Stuttgart Rot gestartet
Im Quartier am Rotweg geht es voran. Nach vielen Monaten intensiver Planung, begleitet von unterschiedlichen innovativen Labor- und Beteiligungsformaten, geht es nun in die Umsetzung der Konzepte der Architekt:innen zu neuen Formen des genossenschaftlichen Wohnens.
Bei der Kreislaufaktion in Stuttgart-Rot im Sommer 2023 öffneten die alten Häuser zum letzten Mal ihre Türen. Jetzt werden sie zurückgebaut. Seit Ende des Jahres 2023 rollen die Bagger und machen Platz für das neue Quartier am Rotweg. Die Genossenschaften Neues Heim und Zuffenhausen entschlossen sich gemeinsam mit der IBA’27 für einen Abriss, da sich die Zeilenbauten nicht durch Umbauten und Sanierungen an die zukünftigen Anforderungen anpassen lassen. Die Wohnungen sind weder barrierefrei noch können die Häuser mit vertretbarem Aufwand energetisch ertüchtigt werden. Außerdem fehlen für Um- und Anbauten die Lastreserven und auch der Platz, um den alten Baumbestand zwischen den Häusern zu erhalten. Die alten Mieterinnen und Mieter haben mithilfe der Genossenschaften zwischenzeitlich eine neue Wohnung gefunden, können aber bei Interesse in das neue Quartier zurückkehren.
Die Pläne für das neue Quartier stehen bereits fest. Aus dem städtebaulichen Realisierungswettbewerb mit Hochbauteil gingen als Erstplatzierte das Architekturbüro ISSS Research Architecture Urbanism aus Berlin zusammen mit dem Büro für Landschaftsarchitektur topo*grafik aus Marseille hervor. Ihr Entwurf setzte den städtebaulichen Rahmen des Projekts. Mit dem Hochbau beauftragten die Genossenschaften sowohl die Gewinner als auch die beiden zweitplatzierten Büros. So wird das Quartier von vier Büros konzipiert, die über den gesamten Zeitraum in einem intensiven Austausch – nicht nur untereinander und mit den Auftraggeberinnen, sondern auch mit einem Beratungsgremium aus externen Expertinnen stehen. In diesem anspruchsvollen, vielversprechenden dialogischen Prozess können ganz neue Qualitäten für das Quartier entwickelt werden.
Nach dem Abriss starten dann voraussichtlich ab Herbst 2024 die Bauarbeiten für das neue Quartier, das sich durch zukunftsfähigen, bezahlbaren Wohnraum auszeichnen wird.
Thea Leisinger / IBA’27-Team