14.05.24

Quartiershubs – neue Gebäude, neue Nutzung, neue Umsetzung

Vorhaben- und Projektträger:innen-Treffen

Wenn wir städtischen Raum neu beleben wollen, müssen wir den Parkraum neu denken. Bei vielen der IBA’27-Projekte und -Vorhaben steht gerade die Mobilitätsplanung für die künftigen Quartiere im Fokus. Dabei geht es unter anderem um Fragen wie: Wie viele Stellplätze braucht ein Quartier? Wohin mit den geparkten Autos? Wie lassen sich Parkgaragen künftig umnutzen, wenn es weniger Autos gibt? 

Für einige Projektträgerinnen sind Quartiershubs ein Teil der Antwort. Sie wollen sie nutzen, um Stellplätze für den Autoverkehr bereitzustellen – sei es, um den öffentlichen Raum zu entlasten, um kostengünstig zu bauen, um eine Mehrfachnutzung von Stellplätzen zu ermöglichen oder um sie später besser umnutzen zu können. Quartiershubs sind oberirdische Sammelgaragen, an denen verschiedene Verkehrsmittel und deren Services den Menschen gebündelt zur Verfügung stehen. Neben Autoparkplätzen bieten sie noch weitere Nutzungen an: Ladesäulen für Elektromobilität, Fahrradabstellplätze, Car-Sharing-Angebote oder auch Spielplätze auf dem Dach, Werkstätten oder Quartiersräume.

Beim letzten IBA’27 Vorhaben- und Projektträger:innen-Treffen standen Quartiershubs im Mittelpunkt. Das Treffen bot den Beteiligten die Möglichkeit, sich zu vernetzen, von den Erfahrungen anderer zu lernen und sich von guten Beispielen inspirieren zu lassen. Drei Projektträger:innen aus Backnang, Schorndorf und Leinfelden-Echterdingen berichteten vom Stand ihrer Planung für Quartiershubs in ihren IBA’27-Projekten. Der Impuls von Andreas Neissen stellte das Mobilitätskonzept mit vielen Quartiersgaragen in der Seestadt Aspern in Wien vor. Hier ist es bereits gelungen, unter anderem Freizeit- und Logistikangebote in die Hubs zu integrieren und sie so für die Nutzer attraktiver zu machen. Nino Notz zeigte in seinem Impuls an zwei IBA’27-Projekten auf, wie durch Mehrfachbelegung von Stellplätzen die rechnerische Anzahl verringert werden kann. Und ein Impuls aus Stuttgart zeigte welche rechtlichen Instrumente in der Quartiersgarage Neckarpark angewendet wurden, um Kostenbeiträge für die Garage zu sichern. Zu den Themen Parkraum – Bemessung und Anordnung, Weitere Nutzungen, Finanzierung / Kostenträgerschaft sowie Eigentum und Recht fanden anschließend Workshops statt.

Es zeigt sich, dass viele der Kommunen und Bauträgerinnen in IBA’27-Projekten vor ähnlichen Herausforderungen stehen. Quartiershubs gibt es zwar bereits seit einigen Jahren, allerdings sind die Rahmenbedingungen wie z. B. Grundstückseigentum oder Parkraummanagement immer wieder unterschiedlich. Dadurch stellen sich für Planerinnen und Bauherren eine Vielzahl an Fragen zur Umsetzung. In den Workshops konnten erste Lösungsansätze diskutiert werden. Es hat sich bestätigt, dass für die Umsetzung von Quartiershubs rechtliche, finanzielle und betriebliche Lösungen notwendig sind. Der Austausch sollen weitergeführt werden, damit die Projekte auch weiterhin von den Erfahrungen anderer profitieren können. Die IBA’27 vermittelt dazu Expertinnen und stellt den Projekten gute Beispiele zur Verfügung.

Thea Leisinger / IBA’27-Team

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