Hangweide Tag: Made in Kernen
Ein Bürgerfest, das Tradition mit Zukunft verband, war der »Einblick in das Urbane Dorf« auf dem Gelände der Hangweide in Kernen im Remstal. Viele interessierte Bürgerinnen und Bürger waren der Einladung der Gemeinde, der Projektgemeinschaft und der IBA gefolgt, einen Blick auf das Baugelände zu werfen, sich bei der »Klimamesse« über zukunftsfähige Ernährung und Energiekonzepte zu informieren oder sich an den Backkünsten der Stettener Landfrauen zu freuen.
Bei den ausgebuchten Führungen über das inzwischen leer geräumte Areal erläuterten Projektleiter Valentin Döring (Gemeinde Kernen) und Architekt Dominique Dinies (UTA Architekten) die Prinzipien des städtebaulichen Entwurfs: Viel Grün, Nachbarschaft, Inklusion, sanfte Mobilität, Wasser und eine von der Idee der Dorfgemeinschaft abgeleitete lebendige, urbane Mitte.
Bei der Klimamesse in der Festscheune zeigten Kernener Initiativen, Organisationen und Unternehmen, wie die Kommune die Energiewende bewältigen kann. Dafür hat sich das »Bündnis für ein klimaneutrales Kernen« zusammengefunden und Vorschläge erarbeitet. Naturschutzorganisationen und der Verein »Interessengemeinschaft Streuobst« engagieren sich für den Erhalt und Pflege der Natur und eine bessere Nutzung der regional produzierten Nahrungsmittel. Die Geschichte der Hangweide als Wohnanstalt für Menschen mit geistiger Beeinträchtigung wurde im inklusiven ökumenischen Gottesdienst thematisiert, den viele Bewohnerinnen und Bewohner der Diakonie Stetten besuchten.
Die Hoffnungen und Sehnsüchte, die sich mit dem IBA-Projekt Hangweide und dem Zielbild »Urbanes Dorf« verbinden sind also sehr konkret und greifbar. Sie führen zusammen was in den Jahrzehnten der Zersiedlung und funktionalen Trennung verloren gegangen scheint.
Markus Bauer / IBA’27-Team