Ein Häusle aus Stroh und Lehm
Auf dem Gelände des IBA’27-Netzvorhabens »Clustersiedlung im Blütengarten« in Backnang wurde an den vergangenen beiden Wochenenden mit Stroh und Lehm experimentiert: Etwa 15 interessierte Laien nahmen an einem Workshop teil und haben gemeinsam gebaut: ein einfaches Mini-Haus aus ökologischen Baustoffen. Es ist eines der sogenannten Joker-Häuser, die in der Clustersiedlung von plus bauplanung geplant sind.
Ziel war es, gemeinschaftlich die Konstruktion des Hauses aufzurichten und mit Baustoffen wie Holz, Stroh und Lehm umzugehen. Unter Anleitung der anwesenden Architekten, A4F, einiger fortgeschrittener Teilnehmer:innen und verschiedener Handwerker konnten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer beispielsweise lernen, dass hier die Strohballen das Maß für die Holzkonstruktion vorgeben. Sie mussten mit Spanngurten in das Fachwerk hineingepresst werden, was trotz des vermeintlich leichten Materials sehr arbeitsintensiv und an dem heißen Sommertag auch ordentlich schweißtreibend war. Später wurde überstehendes Stroh mit der Heckenschere abgeschnitten. Nach zwei Tagen stand schließlich der Rohbau – eine Plane schützte ihn vor der Witterung. Der abschließende Austausch konnte dann glücklicherweise bereits im kühlen Schatten des neuen Hauses stattfinden.
Am vergangenen Wochenende ging es dann ans Verputzen mit Lehm: Spannend war für die Teilnehmer, wie die Materialien Lehm, also Erde, und Stroh verarbeitet werden, und dass es für die Verarbeitung keine besonderen Werkzeuge, sondern lediglich herkömmliches Gipser-Werkzeug braucht. An den beiden weiteren Workshop-Tagen wurde der Unterputz aufgebracht. Später soll das Häuschen dann mit den zwei weiteren Putzschichten des dreilagigen Putzaufbaus vollendet werden.
Während des Workshops kamen immer wieder Passanten und Interessierte vorbei, ließen sich Projekt und Bauweise erklären und waren vom guten Geruch der Baustoffe sowie der ausgelassenen Atmosphäre begeistert.
Ursula Hoffmann / IBA’27-Team