Drei Fragen an Dr. Raquel Jaureguízar zum IBA’27-Projekt »Transformation des Klett Areals in Stuttgart«
Die drei Fragen an IBA’27-Projektleiterin Dr. Raquel Jaureguízar erschienen in »Wir.Klett.«, dem Magazin für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Klett Gruppe.
1. Warum ist die Transformation des Klett-Areals zum Projekt der IBA’27 geworden und welche Aspekte sind für die IBA’27 besonders interessant?
Die IBA’27 entwickelt mit engagierten Bauträgerschaften Gebäude und Quartiere für die produktive Stadt von morgen. Das Klett-Areal wurde zum IBA’27-Projekt, weil hier im innerstädtischen Kontext unter weitgehendem Bestandserhalt mit gezielten Eingriffen das Betriebsgelände nachhaltig und klimagerecht transformiert und neue Arbeitsräume für mehr soziale Interaktion geschaffen werden. Außerdem hilft das IPA-Verfahren, das Planen und Bauen nach der Methode der Integrierten Projektabwicklung, komplexe Planungs- und Bauprozesse effizienter zu organisieren. Der IPA-Ansatz zielt darauf ab, die Zusammenarbeit aller am Bauprojekt beteiligten Parteien bestmöglich zu gestalten: Ziel ist, schon vor Beginn der Arbeiten wichtige Rahmendaten wie Kosten- und Zeitpläne gemeinsam zu entwickeln, um letztlich in partnerschaftlicher Zusammenarbeit die termingerechte und kosteneffiziente Fertigstellung zu schaffen. Diese Methode ist sehr innovativ und auch deshalb spannend für eine Internationale Bauausstellung.
2. Was kann und muss Architektur heute leisten?
Gute Architektur schafft nützliche, anpassungsfähige und schöne Räume, die Identität stiften. Sie vereint die Ansprüche von Umwelt, Gesellschaft, Technologie und Wirtschaftlichkeit. Dabei respektiert sie kulturelle Vielfalt und fördert das soziale Miteinander. Sie gestaltet Nähe, indem sie die knappe Ressource Raum effizient nutzt und zukünftige Veränderungen zulässt. Sie steht im Dialog mit Freiräumen und der Öffentlichkeit. Dabei muss sie berühren und inspirieren.
3. Wie sollte Bauen im urbanen Raum künftig aussehen?
Die Stadt der Zukunft ist die sanft erweiterte Stadt, die wir heute schon haben. Wir respektieren bestehende Stadträume und Gebäude, wo sie robust und dauerhaft sind, und ergänzen und verbessern sie, so dass sie umweltschonender betrieben werden können und Raum für neue gesellschaftliche Bedürfnisse bieten. Der großartige Entwurf des Architekturbüros Bruno Fioretti Marquez GmbH beweist Liebe zum Bestand, zur Geschichte und Freude auf die Zukunft. Mit diesem Projekt leisten die Klett Gruppe und die IBA’27 einen wichtigen Beitrag für die Entwicklung und Bauwende Stuttgarts. Wir freuen uns sehr darauf.
Thea Leisinger / IBA’27-Team