Baden-Württemberg soll zum Mieter:innenland werden
Die IBA-Projekte wecken Interesse – immer wieder auch bei Vertreter:innen der Politik. Am 2. Mai 24 besuchten Katrin Steinhülb-Joos, schulpolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion, und Sebastian Willems, Wissenschaftlicher Mitarbeiter von Frau Steinhülb-Joos, drei IBA-Projekte, die sich mit dem Thema Neues Wohnen auseinandersetzen. Von der IBA’27 waren Intendant Andreas Hofer und Projektleiterin Grazyna Adamczyk-Arns mit dabei.
Zunächst wurden sie in Stuttgart-Münster bei der Baugenossenschaft Münster vom stellvertretenden Vorstand Manfred Kanzleiter und Projektleiter Maximilian Rosenberg empfangen. In der Moselstraße wird demnächst mit dem Bau des »Haus am Park« begonnen: Der erste Bauabschnitt des IBA-Projekts »Zukunft Münster 2050« soll pünktlich zum Präsentationsjahr 2027 fertiggestellt werden.
Danach ging es nach Stuttgart-Rot in die Böckinger Straße, wo demnächst die städtische Wohnbaugesellschaft SWSG mit dem Bau eines neuen sozial durchmischten Stadtquartiers mit über 400 Wohnungen und verschiedenen ergänzenden Nutzungen beginnt. Hier erläuterte Projektleiter Martin Hasenmeile das Projekt.
Die letzte Station lag 750 Meter weiter, denn auch Am Rotweg erfolgt demnächst der Spatenstich. Das genossenschaftliche Quartier am Rotweg wird von zwei ortsansässigen Baugenossenschaften entwickelt: der Neues Heim – Die Baugenossenschaft eG (BGNH) und der Baugenossenschaft Zuffenhausen eG (BGZ). Das Ziel ist es, zukunftsfähigen, bezahlbaren Wohnraum zu schaffen und mit neuen Angeboten das lebenslange Wohnen im Quartier zu ermöglichen. Martin Gebler, Leiter der strategischen Quartiersentwicklung von BGNH, erklärte das Projekt.
Die drei Projekte sind zwar unterschiedlich, verfolgen aber ähnliche Ziele: Quartiere zu entwickeln, die mehr als Wohnen bieten, die sich den Herausforderungen der Zukunft stellen und Lösungen zeigen, die robust und resilient sind.
Für die Genossenschaften stellt sich die Frage, wie sie eines der genossenschaftlichen Ziele, das lebenslange Recht auf Wohnen, erfüllen und dieses im Quartier möglich machen können, ohne langjährige Mieter zum Verlassen ihres Umfelds zwingen zu müssen. Deshalb ist eine Transformation der eigenen Bestände notwendig, um auf demografische Entwicklungen und unterschiedliche Lebensmodelle reagieren zu können und die Bedarfe entsprechend abzudecken. Auch eine städtische Wohnbaugesellschaft verfolgt das Ziel, bezahlbaren Wohnraum zu schaffen. Deshalb sind bei allen drei Projekten die Themen Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit ebenso wichtig wie die sozialen Aspekte der Quartiersentwicklung, denn Vereinfachungen beim Bauen werden sich positiv auf die zukünftigen Mieten auswirken.
In diesem Kontext wurde auch das Thema Förderung diskutiert. Welche Maßnahmen sollten Unterstützung finden, damit das Entwickeln, Bauen und Betreiben von gemischt genutzten Quartieren effizient ist?
Wir freuen uns über die Unterstützung von wohnpolitischen Zielen bei den IBA-Projekten! Die SPD-Landtagsfraktion formuliert es in ihrem Positionspapier so: Das Mieter:innenland Baden-Württemberg (BW) schafft Wohnraum für alle: Wohnungen für Auszubildende und Studierende, Wohnungen für Familien und Alleinstehende, für Arbeitnehmer:innen und Selbständige.
https://www.instagram.com/p/C6qOQFJi23v/?img_index=1
Grazyna Adamczyk-Arns / IBA’27-Team