AKBW meets IBA: Einfaches Bauen
Immer wieder gerne sind wir zu Gast bei »AKBW meets IBA« in der Architektenkammer Baden-Württemberg. Dieses Mal stand das Thema »Einfaches Bauen« im Mittelpunkt. Wir hatten die beiden Architekten der IBA’27-Projekte »Wohngebäude mit Multifunktionsräumen in der Weimarstraße«, Prof. Florian Nagler, und »Leben in der Vorstadt«, Prof. Florian Kaiser, eingeladen. Die beiden Architekten zeigen an diesen Projekten, wie nachhaltig, ressourcenschonend und umweltverträglich gebaut werden kann, ohne auf architektonische Qualität zu verzichten. Durch den Abend führte IBA’27-Projektleiterin Dr. Raquel Jaureguízar. Sie ist sich sicher, dass ein Blick auf die Weissenhofsiedlung als »Großtante« der IBA’27 hilft: »Die Weissenhofsiedlung inspiriert uns noch heute mit ihren sozialen Ansätzen und ihrer architektonischen Haltung, vor allem aber mit ihrem Mut zum Experiment und einer gewissen Fehlerfreundlichkeit. Die Lust, Neues auszuprobieren und auf dem Weg vielleicht auch mal zu scheitern. Learning by doing«.
Beim Doing in Sachen einfaches Bauen ist Florian Kaiser bereits. In Schorndorf setzt er auf Holzhäuser mit Strohballendämmung. Auf dem Grundstück der Genossenschaft stehen bereits zwei denkmalgeschützte Gebäude, umgeben von einem großen Garten. Sein Büro plante darum herum neue, bis zu fünfgeschossige Holzhäuser mit außenliegenden Erschließungsdecks, die den Gemeinschaftsgedanken sichtbar und erlebbar machen. Gemeinschaftliche Nutzungen wie Kantine, Coworking Space, Werkstätten und Gästeunterkünfte aktivieren die sanierten Bestandsgebäude, ein ehemaliges Wohnhaus mit Scheune.
Florina Nagler plant im Auftrag vom Land Baden-Württemberg ein ressourcenschonendes Wohngebäude in Holzhybridbauweise. Auf dem Grundstück an der Weimarstraße westlich des Rotebühlbaus entsteht ein kompaktes Gebäude mit klimafreundlichem Wohnraum für Mitarbeiter:innen des Landes Baden-Württemberg sowie multifunktionalen Räumen. Die offenen Sockelgeschosse bieten Arbeits- und Veranstaltungsflächen, beleben den Stadtraum und schaffen neue Wegeverbindungen in der Stadt. Ein modulares System von teilweise barrierefreien Ein- bis Dreizimmerwohnungen sowie Laubengänge und Loggien schaffen eine natürliche Verbindung zwischen Innen und Außen.
Anschließend reflektierten und diskutierten wir mit dem Publikum die Fragen und Herausforderungen, mit denen sich die Planer bei den beiden Projekten konfrontiert sahen. Sie zeigten auf, welche Erkenntnisse und Erfahrungen sie bereits aus den Projekten ziehen konnten, aber auch wie groß die regulatorischen Hürden im Bereich des einfachen Bauens sind.
Thea Leisinger / IBA’27-Team