06.02.19
Kuratoriumstreffen

»Die IBA’27 ist in der Region Stuttgart angekommen«

Bei der erste Sitzung des Kuratoriums der Internationalen Bauausstellung 2027 diskutierten internationale Fachleute den Stand des regionalen Großprojekts. »Die IBA ist in der Region Stuttgart angekommen und hat bereits jetzt an vielen Orten eine hohe Dynamik entfacht.« Das berichtete Andreas Hofer, Intendant der Internationalen Bauausstellung IBA’27 StadtRegion Stuttgart, am Montag beim ersten Treffen des Kuratoriums der IBA. Genau ein Jahr nach der Berufung Hofers diskutierten die internationalen Fachleute den Stand des regionalen Großprojekts. Aufgabe des interdisziplinär besetzten Kuratoriums ist es, mit Blick von außen die Qualität der IBA und ihrer Projekte sicherzustellen, fachliche Impulse zu liefern und die internationale Vernetzung zu fördern.

Im vergangenen Oktober hatte die IBA die Sammlung verschiedenster ambitionierter Zukunftsprojekte aus der ganzen Region Stuttgart für das IBA’27-Netz gestartet. »Die ersten Einreichungen zeigen wie erhofft die ganze Breite der Fragen nach der Zukunft der Städte, des Wirtschaftens und des Zusammenlebens in einem europäischen Metropolitanraum«, sagte Hofer. Große Bauvorhaben in Quartiersgröße seien ebenso darunter wie Kommunikations- oder Forschungsprojekte.

»Unsere Aufgabe ist es, die Partner vor Ort dabei zu unterstützen, die Potenziale vielversprechender Vorhaben voll auszuschöpfen, gemeinsam ein paar Schritte weiter zu gehen und so die Vorschläge zu ausstellungsreifen Projekten werden zu lassen«, so Hofer weiter. Dieser dialogorientierte Ansatz erweise sich als Stärke: Mit der Perspektive, Teil der IBA’27 zu werden, diskutierten Kommunen in der ganzen Region ihre Planungen und hinterfragten sie auf ihre Zukunftsfähigkeit. In einigen Fällen habe die IBA bereits jetzt dazu geführt, dass Projekte neu gedacht und ambitionierter formuliert wurden. In einem kuratorischen Prozess entstehe bis 2027 die Ausstellung als solche.

Das Kuratorium lobte diese Herangehensweise an den Aufbau der IBA. Eine Internationale Bauausstellung sei kein Schönheitswettbewerb, sondern ein langjähriger Prozess, der Mut, Offenheit und Geduld bei allen Beteiligten erfordere. Die Mitglieder des Kuratoriums bestärkten die IBA und die Projektträger, die bisher formulierten sehr hohen Ansprüche an wegweisendes Bauen und Zukunftsfähigkeit ambitioniert weiterzuverfolgen. Sie brauche das klar erkennbare Ziel, 2027 international Relevantes zu zeigen.

Ende März berät der Aufsichtsrat der IBA 2027 GmbH über die Aufnahme erster Projekte ins IBA’27-Netz. Der Aufsichtsratsvorsitzende Thomas S. Bopp (Vorsitzender Verband Region Stuttgart) sagte am Rande der Kuratoriumssitzung: »Bereits im ersten Jahr hat die IBA in vielen Kommunen der Region Stuttgart eine Vielzahl von Aktivitäten entfaltet. Die Breite und Qualität der Einreichungen zeigen, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Das vermittelte auch die Diskussion im Kuratorium.« Fritz Kuhn, Oberbürgermeister Landeshauptstadt Stuttgart und stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender sagte: »Die IBA ist eine großartige Chance für Stuttgart, sich weiter zu entwickeln und Maßstäbe für innovative Architektur zu setzen. Das Kuratorium hat sich nun auf den Weg gemacht, die Ausstellung mit Leben zu füllen und die besten Projekte auf dem Weg in die Wirklichkeit zu unterstützen. Ein spannender Prozess, der hier und heute gestartet ist.«

Hintergrund

Genau 100 Jahre nachdem die europäische Architekten-Avantgarde in der Stuttgarter Weißenhofsiedlung ihr damals radikales »Wohnprogramm für den modernen Großstadtmenschen« vorstellte, soll die Internationale Bauausstellung 2027 StadtRegion Stuttgart (IBA’27) ganz neue Antworten finden auf die Frage: Wie leben, wohnen, arbeiten wir im digitalen und globalen Zeitalter? Für die Umsetzung ist die IBA’27 in drei Säulen aufgebaut: das IBA’27-Netz, die IBA’27-Quartiere und die IBA’27-Festivals. Aus diesen drei Säulen wird in einem kuratorischen Prozess bis zum Präsentationsjahr 2027 die Ausstellung als solche entstehen.

Gesteuert wird die Bauausstellung von der IBA 2027 StadtRegion Stuttgart GmbH. Das interdisziplinäre Team der Gesellschaft ist in den letzten Monaten auf 14 Personen gewachsen und arbeitet zurzeit neben dem Aufbau des Projektportfolios an den inhaltlichen Konzepten, den Kommunikationsstrukturen und der dramaturgischen Planung des Großprojekts in der Region.

Gesellschafter der IBA 2027 GmbH sind die Landeshauptstadt Stuttgart, der Verband Region Stuttgart und die Wirtschaftsförderung Region Stuttgart GmbH, die Architektenkammer Baden-Württemberg sowie die Universität Stuttgart. Die Gesellschafter übernehmen anteilig die laufende Finanzierung der GmbH. Das Land Baden-Württemberg unterstützt die IBA 2027 in den Jahren 2018 bis 2027 mit insgesamt 2,5 Millionen Euro.

Aufgabe des vom Aufsichtsrat gewählten Kuratoriums ist es, die Qualität der IBA-Projekte sicherzustellen und die Aufnahme der vorgeschlagenen Projekte in das Ausstellungsprogramm zu empfehlen. Zudem begleitet das Kuratorium die IBA’27 mit Blick von außen inhaltlich und hilft bei der Vernetzung mit der internationalen Fachwelt.

Zur Bündelung des Wissens aus der Region Stuttgart und zur Beteiligung der Zivilgesellschaft wie auch der zahlreichen Organisationen, Unternehmen und Initiativen in der Region gibt es vier öffentliche Fachforen zu den Themen »Politik und Gesellschaft«, »Wirtschaft und Mobilität«, »Forschung und Technologie« sowie »Planen und Bauen«. Die Foren sind offene Diskussionsplattformen, an denen sich alle Interessierten beteiligen können. Sie finden sich zweimal im Jahr zu einem Plenum zusammen. Nächster Termin ist der 23. Mai 2019.

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