Architekturwettbewerb zum Haus für Film und Medien entschieden
Eine Jury aus Fachleuten, Gemeinderatsmitgliedern und der Verwaltung hat am 2. Februar den europaweiten hochbaulichen Realisierungswettbewerb für das Haus für Film und Medien entschieden. Insgesamt 16 termingerecht eingereichte Arbeiten bewertete das Preisgericht unter dem Vorsitz von Professor Jörg Aldinger. Dabei wurde der Entwurf von Delugan Meissl Associated Architects aus Wien mit Wenzel+Wenzel Freie Architekten PartmbB aus Karlsruhe von der Jury einstimmig als Sieger ausgewählt.
Der Erste Bürgermeister Dr. Fabian Mayer war selbst Mitglied der Jury und freute sich über das eindeutige Votum: »Die Prämierung des Siegers für den Architekturwettbewerb ist ein großartiges Ereignis. Seit dem Grundsatzbeschluss am 5. März 2020 hat der Gemeinderat den Weg zur Planung und Realisierung für das Haus für Film und Medien Stuttgart bereitet. Der Beschluss ist das Ergebnis einer rund zehnjährigen gemeinschaftlichen Arbeit von Kulturverwaltung und dem Verein »Haus für Film und Medien Stuttgart e. V.«. Umso schöner ist es, dass wir nun einen vortrefflichen Entwurf für den Bau dieser zentralen Kulturstätte auszeichnen können.«
Hochbauamtsleiter Peter Holzer sagte: »Der Bau des Haus für Film und Medien bildet den Auftakt zum geplanten Rückbau der Stadtautobahn B 14. Der Baustart ist für 2024 geplant, die Eröffnung soll Anfang 2027 stattfinden. Das neue Haus wird ein lebendiger, urbaner Begegnungsort werden.«
Der Vorsitzende des Preisgerichts Prof. Jörg Aldinger führte zum Entscheid aus: »Der Entwurf von Delugan Meissl verbindet auf ideale Weise einen subtilen Dialog mit dem städtebaulichen Umfeld, eine ästhetische und gleichzeitig nachhaltige Architektur und nicht zuletzt ein innovatives Konzept für das Haus für Film und Medien.«
Das Haus für Film und Medien soll sich als zentrale Kultur‐ und Bildungseinrichtung etablieren, die weit über die Stadtgrenzen hinausstrahlt und einen Teil zur ambitionierten Smart‐City‐Strategie »Digital MoveS – Stuttgart.Gestaltet.Zukunft« beiträgt. Mit dem Haus für Film und Medien wird die Stuttgarter Kulturmeile aus Staatsgalerie, Württembergischer Landesbibliothek und Stadtpalais bis zum Wilhelmsplatz verlängert. Zusätzlich soll die Neugestaltung des städtischen Raums am Leonhardsplatz eine attraktive Querverbindung über die bisherige Barriere der B14 hinweg zwischen der Innenstadt am Marktplatz und der Leonhardsvorstadt ermöglichen.
Das Planungsgebiet befindet sich auf dem Standort des heutigen Breuninger‐Parkhauses an der B14. Dieses soll zukünftig durch zwei Baukörper ersetzt werden: Das Haus für Film und Medien als ein architektonisch und städtebaulich exponiertes Gebäude gegenüber der Leonhardskirche, und den dahinter folgenden Baukörper des Mobility Hub. Es soll zur Internationalen Bauausstellung 2027 StadtRegion Stuttgart (IBA’27) fertiggestellt sein. Für das Projekt werden – Stand heute – rund 59 Mio. Euro veranschlagt. Hinzukommen wird eine Kostenprognose bis zur baulichen Realisierung in den Jahren 2024 bis 2027 sowie eine Konkretisierung in Bezug auf den zukunftsweisenden Entwurf des Preisträgers.
Andreas Hofer, Intendant der IBA’27, erklärt: »Mit dem Wettbewerb bekommt ein wichtiger Baustein für die Leonhardsvorstadt ein Gesicht. Der prämierte Entwurf zeigt ein zukunftsfähiges Gebäude mit einem flexiblen Raumangebot für unterschiedlichste Formate des künftigen Hauses für Film und Medien. Durch seine Transparenz und mediale Bespielbarkeit tritt es in den Dialog mit der Stadt. Das Haus öffnet sich mit großer Leichtigkeit und mit der großzügigen Eingangszone schafft es auch öffentliche Bereiche für alle Schichten der Gesellschaft. Als modernes Kulturhaus ist es Teil der öffentlichen Bauten entlang der Kulturmeile, überwindet Sparten und Grenzen und wird somit auch zu einem wichtigen Baustein für die Quartierentwicklung der Leonhardsvorstadt.«
Neben den herausragenden Leistungen des Siegerentwurfs würdigte die Jury auch die Entwürfe durch die Stuttgarter Büros Bez+Kock Architekten Generalplaner GmbH sowie durch 2BA Architekten GmbH mit Jo Carle Architekten PartGmbH jeweils mit einem dritten Preis. Eine Anerkennung für Ihre Arbeiten erhielten zudem die Büros Riehle+Assoziierte GmbH+Co. KG, Stuttgart, mit Carmody Groarke, London, sowie haas cook zemmrich STUDIO 2050 Freie Architekten PartG mbB, Stuttgart.
Alle 16 Entwürfe werden online auf der Webseite der Landeshauptstadt Stuttgart präsentiert. Außerdem gibt es im Rathaus, EG Eingangsfoyer rechts, vom 4. bis 15. Februar eine Videopräsentation.