AG Kunst + Stadtentwicklung
In vielen Städten bringen sich Künstlerinnen und Künstler in Prozessen der Stadt- und Quartiersentwicklung ein – mit Projekten, Aktionen im öffentlichen Raum und temporärer und langfristiger Zwischennutzungen. Gleichzeitig werden Programme wie »Kunst am Bau« abgeschafft oder die geschaffenen Frei- und Kunsträume, Ateliergemeinschaften und Kulturhubs verdrängt oder nur als kurzfristiges Gentrifizierungstool genutzt. Die AG Kunst + Stadtentwicklung fragt nach der Rolle der Kunst in der Stadt- und Quartiersentwicklung. Welche Impulse können Künstlerinnen leisten und welche langfristigen künstlerischen Strategien sind für die Kunst im urbanen Raum erfolgreich? Braucht es neue Programme wie »Kunst am Bau« und weiterentwickelte Rahmenbedingungen, um künstlerische Prozesse in klassische Planungsprozesse zu integrieren? Wo müssen sich die Künstler:innen auch abgrenzen, um der Kunst gerecht zu werden?
Der Kunstverein Wagenhalle ist mit seinen 150 Kulturschaffenden ein wichtiger Impulsgeber für die C1/C2 Flächen in der Entwicklung des Rosensteinquartiers in Stuttgart. Gleichzeitig können hier die nächsten Jahre mit der Entwicklung der Maker-City eine neue Stadtplanungspolitik umgesetzt werden, die mit den bestehenden und zukünftigen Akteuren gemeinsam das Quartier entwickelt. Die Stadt Stuttgart, die Internationale Bauaustellung 2027 und die Kulturschaffenden vom Nordbahnhof haben eine einmalige Chance neue Planungsprozesse für eine lebendiges Quartier zu schaffen und damit international etwas Einzigartiges zu schaffen. Die Arbeitsgruppe begleitet diesen Prozess und erstellt daraus Wissen und Handlungspraxis für Künstler und Stadtplanerinnen in Deutschland. 2021 wird die Arbeitsgruppe gemeinsam mit Current – Kunst und Urbaner Raum gehostet, mit dem Ziel das Current Festival am 09. – 19. September vorzubereiten. Das transdisziplinäre Festival verhandelt die Verbindung von Kunst mit Architektur und Stadt. Current versteht dabei die künstlerische Auseinandersetzung mit dem Urbanen als wichtigen Resonanzraum und möchte neue Modelle, Formate, Strategien, Beteiligungen und Finanzierungsstrukturen zur Diskussion stellen.
Kontakt
Clair Bötschi
Atelier für Kunst + Wirtschaft
www.herrclair.de