20.11.24
»Quartier der Generationen«

Altlasten und Hochwasser verzögern IBA-Projekt in Schorndorf

Auf dem 1,5 ha großen Areal des ehemaligen städtischen Bauhofs plant die Stadt Schorndorf ein dichtes, klimaresilientes Stadtviertel direkt an der Rems. Ziel ist ein lebendiges Miteinander mehrerer Generationen mit gemeinschaftlichem Wohnraum, kurzen Wegen und vielfältigen Angeboten für Nahversorgung, Bildung, Freizeit und Kultur. 2023 wurde das »Quartier der Generationen« in das offizielle Projektportfolio der Internationalen Bauausstellung 2027 StadtRegion Stuttgart (IBA’27) aufgenommen. Aufgrund einer hohen Belastung mit Altlasten und den Auswirkungen des katastrophalen Hochwassers im Sommer 2024 verzögern sich nun allerdings die Arbeiten. Die Verantwortlichen der Stadt Schorndorf und der IBA halten dennoch an dem wegweisenden Projekt fest.

Ursprünglich sollte bis zum IBA-Ausstellungsjahr 2027 als erstes Gebäude das »Wohnregal« zwischen Rems und Remsgässle errichtet werden. 2024 sind die ersten Arbeiten auf dem Gelände des ehemaligen Bauhofs in der Paulinenstraße gestartet. Bei der sogenannten Baufeldfreimachung werden bestehende Gebäude abgerissen und die Haupterschließung vorbereitet. Im Zuge dieser Arbeiten wurde festgestellt, dass die Belastungen auf dem Gelände durch Altlasten sehr viel höher sind als zuvor angenommen. Das abzutragende Material muss nun genauer untersucht werden. Dies könnte in Teilbereichen auch Anpassungen des Städtebaus zur Folge haben. Dazu kommt, dass aufgrund der Folgen der Flutkatastrophe an der Rems im Juni 2024, von der Schorndorf besonders betroffen war, die personellen und finanziellen Ressourcen angespannt sind.

Ein detailliertes Konzept für die Altlastensanierung ist die Grundlage, einen Großteil dieser Kosten mit Fördermitteln zu decken. Die Stadt Schorndorf hat dieses Vorgehen ebenso mit den Verantwortlichen der IBA’27 abgestimmt wie das Ziel, das Projekt weiterhin in die Bauausstellung einzubeziehen.

IBA’27-Intendant Andreas Hofer sagt: »Natürlich bedauern wir die Verzögerung dieses zukunftsweisenden Projekts, sehen darin jedoch auch die Chance, parallel zur Altlastenthematik zentrale Fragen der Quartiersentwicklung zu klären. Wir glauben an das vorbildliche Potenzial des ›Quartiers der Generationen‹ und möchten es nach der Bewältigung der technischen und wirtschaftlichen Herausforderungen gemeinsam mit engagierten Partnern zügig umsetzen. Dabei besteht auch die Hoffnung, dass sich die schwierige Situation der gesamten Bauwirtschaft in der Zwischenzeit entspannt und die sozialen Ziele des Projekts, preisgünstigen Wohnraum zu schaffen, leichter erreicht werden können.  Auch wenn im Ausstellungsjahr 2027 auf dem Areal noch keine gebauten Häuser besichtigt werden können, kann Schorndorf ein Zeichen für einen zuversichtlichen Aufbruch der Region setzen.«

Auch der Schorndorfer Oberbürgermeister Bernd Hornikel bedauert, dass das Projekt erst später als zunächst gedacht realisiert werden kann: »Wir hätten das Wohnregal sehr gerne schon 2027 präsentiert. Allerdings binden die Folgen der Flutkatastrophe unsere Kapazitäten, die für die intensive Altlastensanierung nötig wären, nun zunächst an anderen Stellen. Nichtsdestotrotz verfolgen wir nach wie vor das Ziel, auf dem Gelände günstigen Wohnraum zu errichten und sind glücklich darüber, dass die Kooperation mit der IBA’27 weiter besteht.«

(Quelle: Presseinformation der Stadt Schorndorf)

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