Farbenfrohe Transformation: Die gesprühte Plakatwand am Umspannwerk Fellbach
Die prominente Lage des Umspannwerks Fellbach in der Stuttgart Straße bietet eine hervorragende Möglichkeit, die Themen der IBA’27 in den öffentlichen Raum zu tragen. Das Umspannwerk liegt direkt am Stadteingang und am Zugang zum IBA-Projektgebiet. Als thekitchen, ein Designstudio aus Stuttgart, haben wir im Rahmen des Wettbewerbs »Schaufenster fürs Quartier« die Idee der gesprühten Plakatwand entwickelt.
Diese Idee verfolgt und transportiert den Transformationsgedanken der IBA’27 und besteht im Gegensatz zu einem statischen Großmotiv aus mehreren einzelnen, austauschbaren Elementen. Das modulare Konzept ermöglicht es, die Plakatwand kontinuierlich weiterzuentwickeln, sodass das Umspannwerk als Portal zum Fellbacher Projekt »AGRICULTURE meets MANUFACTURING« lebendig bleibt.
Nach der Wettbewerbs- und Konzeptphase im Sommer diesen Jahres wurde die plakative und farbenfrohe Bespielung nun im Oktober umgesetzt. Die Inhalte sind direkt mit dem zentralen IBA-Projektthema »AGRICULTURE meets MANUFACTURING« verknüpft. Weintrauben und Rosen symbolisieren die landwirtschaftliche Tradition Fellbachs, während ineinandergreifende Zahnräder die industrielle und gewerbliche Vielfalt der Region repräsentieren. Die Gestaltung verknüpft Vergangenheit und Zukunft, Stadt und Land, Industrie und Natur. Ergänzt werden die Motive durch Schriftelemente, die sich sowohl an der klaren, geometrischen Formsprache der IBA’27 als auch an klassischen Graffiti-Elementen wie Stencils orientieren. Inhaltlich wird die Suche nach zukunftsfähigen Bau- und Lebensweisen in den Mittelpunkt gerückt, indem den Passantinnen und Passanten die Frage »Wie leben wir in Zukunft?« gestellt wird.
In der zweiten Phase der Bespielung, im Laufe des nächsten Jahres, soll die Antwort auf diese Frage ein Stück weit näher beleuchtet werden.
Bilder: thekitchen
Lukas Kehle / thekitchen
Das Auge muss sich durch 16 verschiedene Symbole „ klicken „
Vom Design erinnert es mich an den
Handels und Gewerbeverein oder Haus und Grund.
Ginge es zb. auch um Vielfalt, echtes Neu -Denken und Wagen,
da sind die Tulpen ja eher ein starres trauriges Symbol . Oder eine Anspielung auf den noch weit verbreiteten Konformismus ?
Kann ja sein, dann transportiert sich die Aussage :
Wie leben wir in Zukunft ? ? ?
Lynn
Rosen, Tulpen, Nelken, alle Blumen welken…. Nein, Spaß beiseite. Wer Fellbach kennt, weiß, dass hier unter anderem die Rosen für die Landwirtschaft stehen. Mit 1,8 Hektar Gewächshausfläche und einem Hektar Freiland sind die Fellbacher Schnittrosen der größte Schnittrosenbetrieb Süddeutschlands.
Das Bild zeigt den Kern des IBA’27-Projekts: die Verbindung von Landwirtschaft und Gewerbe. Wir untersuchen, wie bestehende Strukturen nachverdichtet und klimaverbessernd angepasst werden können, wie ressourcenschonend und flächensparend zusätzlicher Raum geschaffen werden kann, der mit grünen Freibereichen für mehr Aufenthaltsqualität sorgt. Und welche Synergien eine funktionale Mischung von Landwirtschaft und Gewerbe bei Stoffkreisläufen und Energieverteilung schafft.
Thea Leisinger