31.05.24
IBA-Labor 2024 zu Gast in Stuttgart

Wenn IBA auf IBA trifft

Welche Voraussetzungen braucht es zur Entwicklung gemischter, produktiver Stadtquartiere? Wie lässt sich im Hinblick auf die vielschichtigen sozioökonomischen Veränderungen eine neue Planungskultur für diese neuen Zukunftsquartiere etablieren und wie kann das Format IBA zur europäischen Planungs- und Baukultur beitragen? Ehemalige, aktuelle und interessierte zukünftige IBA-Akteur:innen trafen sich am 14. und 15. Mai in Stuttgart, um genau diese Fragen zu diskutieren.

Aus Berlin, München, Hamburg, Leipzig, Paderborn, Chernowitz und weiteren Städten kamen die Gäste zum »IBA-Labor« angereist, das dieses Jahr in Stuttgart stattfand. An der zweitägigen Veranstaltung nahm nicht nur das Netzwerk »IBA meets IBA« mit ehemaligen, aktuellen und zukünftigen IBA-Akteur:innen teil, auch Vertreter:innen des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen, des Ministeriums für Landesentwicklung und Wohnen Baden-Württemberg, des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung sowie Projektleiter:innen der IBA-Projekte und der IBA-Expertenrat waren vertreten.

All diese Akteur:innen mit ihre Spezialisierungen in unterschiedlichen Fachgebieten arbeiten auf ein gemeinsames Ziel hin: der Weiterentwicklung und Qualitätssicherung des Formats IBA. Denn zum Einen schafft der Erfahrungsaustausch von IBA zu IBA, sich in einem übergreifenden IBA-Netzwerk des eigenen Anspruchs zu vergewissern, zum Anderen helfen projektunabhängige Fachleute dabei, das Vorgehen der IBAs kritisch zu hinterfragen und begleiten.

Der Themenfokus des diesjährigen IBA-Labors lag auf der Entwicklung gemischter, produktiver Stadtquartiere als Zukunftsquartiere – und damit verbunden die Rolle der seit 2017 im deutschen Baurecht vorgesehenen Gebietskategorie »Urbanes Gebiet«. Anhand von beispielhaften Quartiersprojekten entstand ein Austausch über die Machbarkeit, Innovation und Übertragbarkeit der Ansätze zukunftsfähiger Quartiersentwicklungen.

Zu Beginn des Treffens gab IBA’27-Intendant Andreas Hofer einen Überblick zu Themen, Prozessen und aktuellen Fragen zu Quartieren der Zukunft aus Stuttgarter Sicht. Die IBA’27 nutzt die Gebietskategorie »urbanes Gebiet« in vielen ihrer Projekte. Sie ist überzeugt, dass mit dieser Gebietskategorie eine wichtige Grundlage für die Entwicklung von gemischten, produktiven Quartieren gelegt ist, wenn auch noch viele Herausforderungen in der Umsetzung gemeistert werden müssen.

Ein weiterer Impuls von Markus Schaefer von der Hosoya Schaefer Architects beleuchtete »Hybride Standorte in der Industrious City«. In anschließenden Workshops gaben Projektleiter:innen der IBA’27 Einblicke in die Quartiersvorhaben in der Region Stuttgart und Akteur:innen anderer IBAs zeigten Referenzprojekte aus ihren Regionen auf.

Abschließend zu den Diskussionsrunden des Tages machte Andreas Hofer auf die Faszination für die Herausforderungen aufmerksam, die gerade im Angesicht der gravierenden sozioökonomischen Veränderungen Herausforderungen in solchen Quartiersentwicklungen stecken. Auch Markus Schaefer sprach von einem »Sinn für Science Fiction«, der in der Planung von zukünftigen Produktiven Städten an mancher Stelle notwendig sei. Jörn Walter aus dem IBA-Expertenrat sprach sich für die Etablierung von einer neuen Planungskultur hinsichtlich Quartiersvorhaben aus. Denn nur durch eine Strategie, welche Wohnungstypen, Klimafragen und Mobilitätsthemen in einem gemeinsamen Planungsprozess mit einbezieht, können die aktuellen und zukünftigen Strukturprobleme der Bauwelt gelöst werden, so Walter.

Welche Ansätze die IBA’27 StadtRegion Stuttgart für nachhaltige Quartiersentwicklungen verfolgt, konnten die Gäste dann am zweiten Tag vor Ort in Stuttgart-Rot, in der Neckarspinnerei und beim Holzparkhaus in Wendlingen erleben.

Die IBA’27 bedankt sich bei allen Teilnehmer:innen am IBA Labor 2024 und freut sich auf weitere Zusammenarbeit und Austausch im Netzwerk!

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